Camgirls sind steuerpflichtig

Finanzamt, Steuererklärung, selbständig - Infos für Camgirls
Foto von Kelly Sikkema auf Unsplash

Noch mal ein kurzes und letztes Statement von mir zum Thema Camgirls und Steuern:

Ich finde es toll, dass ich so viele E-Mail Anfragen erhalte, aber gerade zum deutschen Steuerrecht kann ich keine Beratung anbieten. Weder bin ich eine Steuerberaterin noch beim Finanzamt angestellt, daher bitte ich von weiteren Anfragen abzusehen.
Alles was ich euch mit auf den Weg geben kann, finden Erotikchat Anwärterinnen aka Camgirls hier zum Thema Finanzamt und abschließend jetzt in diesem Post:

Also, wie wird die Camgirl Tätigkeit in Deutschland steuerlich betrachtet?

Als Webcamgirl bietest Du eine Dienstleistung an: Sei es durch den Verkauf von Bildern und Videos, als Telefonsexcallerin oder eben als Camgirl im Livecam Chat. Kauft nun jemand Dein angebotenes Material oder bezahlt Dich für Deine Darbietung im Chat oder am Telefon, bekommst Du eine Provision. Und Provision heißt Verdienst.
Zu Beginn wird diese Tätigkeit von Dir vielleicht ‘nur’ als Freizeitbeschäftigung gesehen, schließlich sind das ja bloß Fotos und Videos oder eben ein wenig chatten. Solltest Du allerdings Dein Camgirldasein dauerhaft betreiben, darunter fällt z.B. auch wenn man nur 3 oder 4 Mal pro Monat Online geht, dann geschieht dies mit Nachhaltigkeit und der Absicht einer Gewinnerzielung. Und das ist eine der Voraussetzungen für eine gewerbliche Tätigkeit.

Hat ein Gewerbe Vorteile?

Ausgaben, die mit der Tätigkeit eines Camgirls in Zusammenhang stehen, können mit den Einnahmen verrechnet werden, auch als Einnahme-/ Überschussrechnung bekannt. Zum Beispiel können monatliche Kosten wie der Internetanschluss oder der extra Arbeitsraum und einmalige Anschaffungskosten wie Kamera, PC, etc. abgesetzt werden. Der (Rest-)Verdienst wird dann gegebenenfalls versteuert.

Weitere Infos für zukünftige Camgirls

Mehr Informationen zur Umsatzsteuer oder Kleinunternehmerregelung, sowie die Vor- und Nachteile dieser, sollten bitte bei einem Steuerberater oder beim zuständigen Finanzamt erfragt werden!
Bei Wikipedia kann man auch noch ein paar gute Informationen zum Thema bekommen, jedoch sollte man um sicher zu gehen immer einen Profi in Sachen Steuerdinge zu rate ziehen.

Tut mir leid, aber ich kann das nicht oft genug wiederholen!

Und bekommst Du Bürgergeld, so ist es besonders wichtig diese “künstlerische” Tätigkeit der Arbeitsagentur zu melden. Denn sollte dies nach Verschweigen herauskommen, kann das zu nicht nur zu einer Sperre und zur Einstellung des Arbeitslosengeldes führen, sondern bis hin zu einer kompletten Rückzahlung der erhaltenen Leistungen durch das JobCenter!

Es ist wirklich wichtig seine Einkünfte bei den zuständigen Behörden zu melden und somit eventuell anfallende Steuern zu entrichten!
Nur weil man hier und da in bisschen verdient, eine Einzelperson ist und sich dabei vielleicht denkt, dass man doch so recht unauffällig ist und sich somit unterhalb des Radars des Finanzamtes bewegt, liegt komplett falsch.
Erstens ist man mit seinem kompletten Daten bei den Erotik Portalen gemeldet und diese stehen mit dem Finanzamt im Kontakt.

Einfach so werden die persönlichen Daten nicht an das Finanzamt weitergeleitet, doch sollte das Unternehmen einer Steuerprüfung unterzogen werden, kommt es auch häufig zu Stichproben. D.h. findet beim Erotik Portal XY eine Steuerprüfung statt und wird u.a. Dein Name bei der Stichprobe ‚gezogen‘, wird geprüft, ob Du Deine Einnahmen auch gemeldet und gegebenenfalls versteuert hast. Wenn nicht, dann landet bei Dir im Briefkasten eine Anzeige wegen Schwarzarbeit vom Zoll.
Zweitens ist der Weg des Geldes verfolgbar. Ob nun durch eine Überweisung oder die Einzahlung eines Schecks auf Dein Konto. Gerade beim Verdacht auf Steuerhinterziehung dürfen die Behörden Deine Kontoinformationen abfragen, bzw. einsehen.

Also, bitte informiere Dich selbst und umfassend, auch damit es im Nachhinein keine bösen Überraschungen gibt!